Wirtschaftsspiegel Thüringen - Ausgabe 5/15 - page 21

Einsatz in Katastrophenszenarien. Die
hierbei unter anderem entstandenen
Multicopter können sich dank ihrer
Ausstattung mit künstlicher Intelligenz
untereinander verständigen. In Katas-
trophenfällen, bei denen häufig das
Mobilfunknetz zusammenbricht, kön-
nen sie autonom, das heißt selbständig,
ein eigenes Mobilfunknetz aufbauen
und damit die so wichtige Kommuni-
kation von Einsatzkräften und den be-
troffenen Menschen wiederherstellen.
ziplinären Zukunftsgebiet an der
Schnittstelle von Informatik, Elektronik,
Kybernetik, Mechanik und künstlicher
Intelligenz“, lobt er. „Ich gratuliere un-
serem Team ganz herzlich zu diesem
Erfolg!“ (em/tl)
Die RobotChallenge wird seit 2004
einmal jährlich in Wien veranstal-
tet und soll vor allem Jugendliche
für Technik begeistern. In den ver-
gangenen Jahren nahmen Teams
aus 56 Ländern mit insgesamt
2.730 Robotern teil. Die Robot-
Challenge ist damit nicht nur der
größte Roboter-Wettbewerb Euro-
pas, sondern auch einer der größ-
ten weltweit. Im diesjährigen
Wettbewerb traten Teams aus
40 Ländern mit 639 Robotern in
insgesamt 14 Disziplinen an. Die
Bandbreite der Roboter reichte da-
bei vom humanoiden Roboter bis
zum autonomen Flugsystem. Ne-
ben Mannschaften aus Europa wa-
ren auch Teilnehmer aus China,
Saudi-Arabien, Ecuador und Me-
xiko vertreten.
Angeschlossen an diese Arbeiten haben sich Stu-
denten zur „Robotik AG Ilmenau“ zusammengefunden,
in der sie ihr erworbenes Wissen praktisch in komplet-
te Flugsysteme umsetzen. Das schließt die Entwick-
lung von Software ebenso ein wie die Konstruktion
und schließlich den Zusammenbau aller Komponen-
ten wie Motoren, Propeller, Flugsteuerung und Bild-
verarbeitung. So entstand auch der Siegercopter
„PenguCopter“, der auf der vom Fachgebiet Integrierte
Kommunikationssysteme in Kooperation mit dem
Fachgebiet Regelungstechnik entwickelten Flugsoft-
ware „PenguPilot“ basiert. „Der Name lehnt sich an
das Maskottchen des zugrundeliegenden Linux-Be-
triebssystems, den Pinguin (engl. Penguin), an“, sagt
der Entwicklungsleiter der „PenguPilot“-Flugsoftware,
Dr. Tobias Simon vom Fachgebiet Integrierte Kommu-
nikationssysteme. „Das Besondere an diesem Ansatz
ist, dass neue Konzepte wie die Integration der Bild-
verarbeitung sehr schnell erprobt werden können“, er-
läutert er. Damit funktioniert die Bildverarbeitung des
Ilmenauer PenguCopters schneller als die der Konkur-
renz, was letztlich zum Sieg führte.
Gerade einmal zwei Monate haben die Studenten an
der Entwicklung getüftelt, auf deren Erfolg auch der
Rektor der TU Ilmenau, Professor Peter Scharff, sehr
stolz ist: „Dass unsere Studierenden bei der Robot-
Challenge als einzige deutsche Mannschaft Gold ho-
len konnten, zeugt vom hohen Niveau der Ausbildung
und Forschung an der TU Ilmenau auf einem interdis-
Das Siegerteam der TU Ilmenau (v.l.n.r.): Martin Raeder,
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Jonas Spindler, Jonas Hepp, Fabian Beck, Jonas Lai,
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Maximilian Rehermann und Jan Römisch
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Erfolg braucht Vorbereitung:
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Fabian Beck an der TU Ilmenau vor der
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größten europäischen Robotermeisterschaft.
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RobotChallenge
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Wissenschaft und Forschung
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Foto: TU Ilmenau/CWELKOVITS
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